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Matthias Beckmann zeichnet Nordheim

Der Berliner Zeichner Matthias Beckmann (* 1965) arbeitet seit vielen Jahren an umfangreichen Zeichnungsfolgen zu ausgewählten Orten und Institutionen. Dabei zeichnet er vor dem Motiv, ohne fotografische Hilfsmittel, ohne Vorzeichnungen und ohne Korrekturen. Bisher entstanden unter anderem Zeichnungsfolgen über den Deutschen Bundestag Berlin, die Bereiche Chirurgie, Radiologie und Pathologie der Charité Berlin, die romanischen Kirchen in Köln, Kunst- und Wunderkammern in Deutschland und Österreich, ein großes Automobilwerk in Stuttgart, das vietnamesische Leben in Berlin-Lichtenberg, eine Notunterkunft für Geflüchtete, den Hessentag in Rüsselsheim, das Kriminalgericht in Berlin-Moabit und immer wieder Zeichnungen in Museen.

 

Seine Werke befinden sich in den grafischen Sammlungen vieler Museen: Berlinische Galerie, Kunstmuseum Bonn, Kunsthalle Bremen, Kunstmuseum Düsseldorf, Von der Heydt Museum Wuppertal, Lehmbruck Museum Duisburg, Museum Ostwall Dortmund etc.

 

Matthias Beckmann zeichnet Nordheim

Im Sommer 2022 war Matthias Beckmann mit einem Zeichenblock, dem immer spitzen Druckbleistift und einem faltbaren Malerhocker in der Gemeinde unterwegs, um den Ort zu porträtieren.

 

Er interessiert sich genauso für die Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten des Ortes wie für das Alltägliche und scheinbar Unbedeutende, oft Übersehene. Als dokumentarischer Zeichner verlässt er sich auf seine Augen und zeigt die Umwelt wie sie sich ihm darbietet, mit dem Aufeinandertreffen von Historischem und Neuem, Erhabenem und Banalem, Schönem und Merkwürdigem. Liebe zum Detail und ein humorvoller Blick kennzeichnen seine Arbeit.

 

Der Künstler möchte die Betrachterinnen und Betrachter mit seiner Arbeit dazu anregen, genauer hinzusehen, das scheinbar Bekannte aus einer neuen Perspektive zu betrachten und Dinge zu entdecken, die man vorher nicht beachtet hat. 

 

Rückblick zur Ausstellung Matthias Beckmann in Nordheim

Ausstellung vom 3.2. – 17.3. im Rathaus und der Nordheimer Scheune

Die Ergebnisse seiner Zeichenexpedition waren vom 3. Februar bis 17. März 2023 in der Ausstellung „Matthias Beckmann zeichnet Nordheim“ im Rathaus zu sehen. Parallel dazu zeigte Helmut A. Müller in der Nordheimer Scheune die Ausstellung „Matthias Beckmann, Bilder zur Bibel“.

 

Matthias Beckmann – Bilder zur Bibel, Ausstellung in der Nordheimer Scheune

Zu seiner Ausstellung "Bilder zur Bibel" schreibt der Berliner Zeichner Matthias Beckmann: „Die Bibel ist ein Buch voller Geschichten. Über das Leben Jesu haben gleich vier Erzähler Ähnliches und Unterschiedliches berichtet. Wer kann da den Überblick behalten? Die Geschichten sind alt und doch so, dass sie auch in der Gegenwart spielen. Wenn ich sie verstehen will, muss ich mir ein Bild von ihnen machen. Die Maler aller Zeiten haben die Geschichten mit ihren Mitteln erzählt und oft in ihre eigene Zeit verlegt. Das mache ich auch.

Im Museum, auf der Straße, auf meinem Zeichentisch, in einem alten Naturkundebuch, überall gibt es Dinge und Situationen, die sich, mit etwas Phantasie, in Bezug zur Bibel setzen lassen. Weil die Bibel voller Motive ist, lässt sich zu fast jedem Motiv, das ich hier oder dort gezeichnet habe, ein Schriftstelle finden - vor allem, wenn man eine Suchmaschine zur Hilfe nimmt. So sind keine wortwörtlichen Illustrationen entstanden, sondern Zeichnungen, die assoziativ Linienfäden spinnen und Verbindungen dort schaffen, wo man sie nicht vermutet. Das ist manchmal ernst und zuweilen komisch. 

Was ein evangelischer Pfarrer dazu sagt, wenn ein Katholik und ehemaliger Messdiener die Bibel völlig untheologisch interpretiert, würde mich interessieren. Das Heilige und das Alltägliche schließen sich nicht aus, schon weil es in dem Buch der Bücher auch um uns Menschen geht. Da ist, vor allem im Alten Testament, alles dabei, Erhabenes, Schreckliches, Menschliches, Göttliches und Nebensächliches.“

 

Samstag, 4. Februar: Matthias Beckmann zeichnet Lieblingsgegenstände der Besucher:

Am Samstag, 4. Februar von 15 – 18 Uhr zeichnete Matthias Beckmann Lieblingsgegenstände der Besucher. Besucherinnen und Besucher wurden Teil der Ausstellung und waren eingeladen zur Eröffnung Lieblingsgegenstände mitzubringen, Dinge, mit denen sie persönlich etwas verbinden. Matthias Beckmann porträtierte während der Vernissage in der Nordheimer Scheune nicht die Menschen, sondern die Dinge, die etwas über die Menschen erzählen.

 

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